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Kauferings vierte Niederlage in Folge

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Von: Thomas Ernstberger

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VfL Kaufering - Fußball-Landesliga - Michi Wölfl
An ihm lag’s nicht: Eine der starken Paraden von Kaufering-Keeper Michi Wölfl. © Ernstberger

Kaufering – Am 11. Mai 2022 feierten die Fußballer des VfL Kaufering den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, sicherten durch den 5:0-Heimsieg gegen den FC Heimertingen die Bezirksliga-Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Landesliga. Das hat sich mittlerweile offenbar sogar bis zum Bayerischen Fußball-Verband (BFV) herumgesprochen. Denn auf den Tag genau zehn Monate (!) später, am vergangenen Samstag, bekam VfL-Abteilungsleiter Jürgen Blum von BFV-Spielleiter Günther Behr die Meister-Urkunde überreicht. Fast schon ein bisschen heimlich und ganz schnell am Spielfeldrand in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen den SC Olching. Sogar ohne das übliche Foto für die Presse oder fürs Vereinsarchiv.

Irgendwie war’s ein Symbol dafür, wie sich in Kaufering in diesen zehn Monaten die Zeiten geändert haben. Grenzenloser Jubel damals, grenzenlose Enttäuschung jetzt. Denn auch gegen Olching gelang es der Truppe von Trainer Ben Enthart nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. 1:4 hieß es nach 90 Minuten – das war die dritte Punktspiel-Niederlage im dritten Spiel 2023 und die vierte in Folge. Und der Coach fand dafür klare Worte: „Die zweite Halbzeit war desolat, der Tiefpunkt der Saison.“

Von den letzten zehn Spielen konnte der VfL nur eines gewinnen (5:1 gegen Hollenbach) – erstaunlich, dass Kaufering trotzdem immer noch Tabellen-Sechster ist. Allerdings schmilzt der Vorsprung auf die Abstiegs-Regionen. Relegationsplatz 14 (Mering mit einem Spiel weniger) ist bei zehn noch ausstehenden Spielen nur noch zehn Punkte entfernt.

Besonders bitter: Die Pleite gegen Olching war völlig überflüssig. Es war zunächst einer dieser Gegner „auf Augenhöhe“, gegen den man schlicht und ergreifend punkten muss – noch dazu auf eigenem Platz. Es sah auch alles gut aus auf dem Kauferinger Kunstrasen. Ein Latten-„Warnschuss“ der Gäste, ein Innenpfosten-Treffer von Thommy Hasche, danach schlug Felix Mailänder zu (29.) und erzielte mit seinem neunten Saisontreffer das 1:0. Der VfL schien auf einem guten Weg aus der Krise. Doch dann glich Olching durch Florian Obermeier aus – in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Das war der Knackpunkt des Spiels, ein Rückschlag zur Unzeit, von dem sich die Kauferinger nicht mehr erholten. Enthart: „Die Spieler saßen völlig geknickt in der Kabine.“ So folgte „eine der schlechtesten Halbzeiten, die wir jemals gespielt haben“, wie der Trainer sagt. Benedikt Wiegert (74. und 78,) sowie Filip Vnuk (90.) sorgten für einen ungefährdeten SC-Sieg gegen eine Kauferinger Mannschaft, die nichts mehr entgegenzusetzen hatte und total wegbrach. Keeper Michi Wölfl verhinderte noch Schlimmeres.

„Wenn man in dieser Liga nicht 100 Prozent gibt, gibt es nichts zu gewinnen, so wird’s an jedem Spieltag schwierig. Uns fehlen gerade die paar Prozent mehr, die wir in den ersten, erfolgreichen Spielen abgerufen haben“, lautete Entharts Fazit.“ Er weiß: „Die Tabelle sieht zwar noch ganz ok aus, aber man muss den Trend erkennen. Und der ist leider nicht gut.“

Was ist zu tun? „Ich habe nicht viele Möglichkeiten“, sagt der Coach. „Eine bittere Zeit– das Training ist gut, aber im Spiel fehlen gerade zehn bis 15 Prozent. Wir müssen jetzt irgendwie durchkommen und die Punkte holen, die wir noch brauchen, um die Klasse zu halten.“

Nächste Chance dazu: Am kommenden Samstag (16 Uhr) beim SC Oberweikertshofen, wie Kaufering ein Aufsteiger, dessen Spiel am Wochenende in Mering abgesagt wurde. Enthart weiß: „Das ist ein ähnlich schwerer Brocken wie Olching.“

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