Kurz vor dem Start in die Eiszeit herrscht Unsicherheit bei Bayernligisten

Landkreis – Großveranstaltungen bleiben bis Ende des Jahres verboten. Von dieser politischen Entscheidung in der Vorwoche sind nicht nur die Proficlubs betroffen. Auch die Sportvereine in der Region, allen voran die zuschauerträchtigen Eishockeyclubs müssen sich damit auseinandersetzen.
„Vielleicht muss der Saisonstart jetzt doch verschoben werden“, sieht Norbert Ortner, der Chef der Peißenberger Eishackler, den geplanten Auftakt am 2. Oktober in der Bayernliga in Gefahr. Wenn es denn an dem Termin losgehen sollte, sind mit ziemlicher Sicherheit – trotz der bei allen Vereinen vorhandenen Hygienekonzepte – wohl keine Zuschauer dabei. Ein paar Spiele ohne Fans wären auch machbar, darin sind sich die meisten Clubs einig. „Aber die ganze Saison im leeren Stadion geht nicht“, stellte Martin Resch, der Teammanager der EA Schongau klar. „Schon für die meisten wäre es nicht machbar bis Ende Dezember Geisterspiele zu machen“, ergänzt Ortner.
Ungeachtet dieser Unsicherheit müssen die Ehrenamtlichen in den Vereinen ihre Hausaufgaben machen.„Wir planen derzeit so, dass es am 2. Oktober los gehen könnte“, sagt Resch. Das heißt die Eismaschinen in Schongau werden in dieser Woche angeworfen. Die ersten Eistrainings sind für 5. September geplant. In der Peißenberger Halle, die in den letzten Tagen mit einer neuen LED-Beleuchtung ausgestattet wurde, beginnt die Eisbereitung fast zeitgleich. Bei den Eishacklern soll das Eistraining am 8. September beginnen.
„Das Eismachen kostet schon mal einen Batzen Geld und dann kommt auch noch die Ausrüstung für einen ordentlichen fünfstelligen Betrag dazu“, zählt Ortner die Kosten auf, die die Vereine aktuell schultern müssen, ohne zu wissen, ob überhaupt gespielt werden kann. „Wir hängen alle in der Luft“, beschreibt Resch die unerfreuliche Situation, die vermutlich auch nach der Bayernliga-Tagung am 9. September nicht viel anders sein wird.
In Pfaffenhofen treffen sich die Vereinsvertreter dann nach zahlreichen Videokonferenzen erstmals wieder von Angesicht zu Angesicht. „Jeder soll da sagen, was für ihn möglich ist“, hofft Resch auf eine offene und ehrliche Diskussion der aktuellen Lage. „Es gibt natürlich immer noch viele Fragezeichen“, räumt der EAS-Manager ein. Einige haben die Mammuts bei der Erstellung ihres Hygienekonzepts geklärt. „Wir haben genügend Kabinen und mit unseren offenen Halle haben wir auch mit der Lüftung kein Problem“, sieht Resch die Schongauer gut aufgestellt, um auch mit Zuschauern loslegen zu können.
Die Anzahl der Kabinen ist dagegen ein Problem in Peißenberg. „Wir haben fünf und brauchen deshalb noch ein zusätzliches Zelt“, erklärt Ortner. Besser aufgestellt sind die Eishackler dagegen in Sachen Medienpräsenz. Die Übertragung der Spiele bei Sprade-TV im Internet ist auf den Weg gebracht. „Man kann dann zuhause zuschauen, aber vermutlich bringe ich da gerade mal die Schirikosten rein“, sind für Ortner die dabei zu erzielenden Einnahmen nicht vergleichbar mit einer Partie vor einer regulären Kulisse in der Halle. „Wir sind da noch nicht soweit, wir brauchen noch Vorlaufzeit“, müssen sich die Mammutfans laut Resch auf einen Videostream der Heimspiele dagegen noch bis zur Saison 2021/22 gedulden.
hal