Peter Grünebach holt EM-Gold im Wintertriathlon

Polling – Nach seinem WM-Sieg hat Peter Grünebach auch die Wintertriathlon-EM für sich entschieden. Bei widrigen Bedingungen ließ er am sizilianischen Ätna die beiden Italiener Romano Simi und Giovanni Pardini hinter sich.
„Ein Abenteuer“, blickt Grünebach auf den Wettkampf oberhalb von Catania auf 1.800 Metern Höhe am Piano Vetore, acht Kilometer von den rauchenden Hauptkratern entfernt, zurück. „Hatten wir vorher an genügend Schnee gezweifelt, so wurden wir eines Besseren belehrt.“ Während die Blüte in den Tälern und am Meer schon voll im Gange war, tobten oben Schneestürme. Erst wenige Wochen zuvor waren im rumänischen Cheile Gradistei die neuen Weltmeister ermittelt worden und so traten am Ätna nur rund 70 Athleten an.
Am Wettkampftag schien die Sonne und Temperaturen von 10 Grad weichten den Schnee auf. Für die Amateure der sogenannten Agegrouper bis Altersklasse 70 waren jeweils vier Runden als Lauf (fünf Kilometer, 180 Höhenmeter), auf dem Mountainbike (9,6 Kilometer, 160 Höhenmeter) und auf Langlaufskiern (10,8 Kilometer, 340 Höhenmeter) angesetzt.
„Die für Harschschnee gedachten Spikecross-Laufschuhe halfen nicht gegen das ständige Einbrechen in die 30 bis 50 Zentimeter tiefe, schlecht präparierte und schon durchpflügte Schneeauflage“, hadert Grünebach. Die Pulsuhr schlug Alarm, Zurücknehmen war angesagt. „Auf dem Rad konnten nur flache und Bergabstrecken mit Schmackes gefahren werden“; die Beine schmerzten vom vielen Schieben im Renngang. Grünebach lag an zweiter Stelle, doch die größte Herausforderung stand mit der „Rampenloipe“ noch bevor. Die viermalige „Horror-Schlussabfahrt“ zwischen ungepolsterten Bäumen hindurch blieb sturzfrei. „Ein brettlhartes Rennen“, schnauft Grünebach durch – das der Pollinger in 2:22:16 Stunden noch für sich entschied und seine WM- und EM-Medaillensammlung auf 25 Goldene erweiterte. Ehefrau Marianne Grünebach war wegen Reizhustens nicht angetreten.