Zeck habe sehr viel Zeit investiert und viel Gutes für den Verein geleistet. Sein Schritt sei nachvollziehbar, meinte sein Vorgänger im Amt Gerhard Weyrich, der als 2. Vorstand zusammen mit der Führungsmannschaft jetzt auf der Suche nach einem neuen ECP-Chef ist. „Man kann sich aber auch gerne bei uns melden, wir können immer engagierte Leute gebrauchen.“
Vor dieser Ankündigung zog der scheidende Vorstand eine Bilanz der Saison und ihrer besonderen Begleiterscheinungen. „Es war nichts wie gewohnt, deshalb bin ich mit dem sportlichen Verlauf und dem Abschneiden situationsbedingt zufrieden“, erklärte Zeck.
Seine 20. Saison beim ECP habe er sich ganz anders vorgestellt, ergänzte im Anschluss Geschäftsführer Peter Gast. Die, wie er es nannte, „Achterbahnfahrt“ endete für ihn so, wie er es vorher prophezeit hatte: „Für mich war klar, dass der Meister wird, der am wenigsten von Corona betroffen war, und das war Selb“, meinte Gast, der sich bei den Fans, die die ECP-Spiele fleißig auf Sprade TV verfolgten, und bei den Sponsoren, die trotz den eigenen wirtschaftlichen Sorgen dem Verein die Treue hielten, für ihre Unterstützung bedankte.
Auf drei Säulen
Ein wichtiger Faktor für ihn waren zudem die staatlichen Corona-Hilfen. „Wenn nur eine dieser drei Säulen weggebrochen wäre, hätten wir riesen Probleme bekommen,“ bilanzierte der ECP-Geschäftsführer, der danach auch einen Blick voraus warf.
Nachdem Selb als Meister mit ziemlicher Sicherheit aufsteigt und es aus der DEL2 keinen Ab- und aus der Bayernliga keinen Aufsteiger geben wird, geht Gast von einer Oberliga Süd in der kommenden Saison mit zwölf Vereinen aus. „Anders als in den letzten Jahren habe ich bei keinem Verein von wirtschaftlichen Problemen gehört.“
Finanziell war auch beim ECP alles im grünen Bereich, wie Schatzmeister Werner Wiedemann-Mozart in seinem Bericht erläuterte. Die Einnahmen und Ausgaben hielten sich mit 551.000 Euro fast die Waage. „Wir hatten unter dem Strich ein Plus von 582 Euro“, rechnete Wiedemann-Mozart vor.
Das Ergebnis war unter anderem möglich, weil die Spieler zum Teil auf Gehalt verzichteten. Aus den Livestream-Übertragungen der Spiele kamen 37.000 Euro rein. Die Sponsoren steuerten 168.000 Euro bei. Crowd-Funding (10.000 Euro) und das 5-Sterne Programm des DEB (22.000 Euro) brachten ebenfalls willkommene Einnahmen. Größter Batzen bei den Ausgaben waren die Personalkosten für Trainer und Spieler, für die 213.000 Euro anfielen.
Aufwändige Finanzierung
„Die Finanzierung war extrem aufwändig“, urteilte Wiedemann-Mozart, der zudem die Unterstützung durch die Gemeinde, „die über das Normale hinausging“, lobte. Für die kommende Saison versprach der Schatzmeister einen Kurs ohne finanziellen Drahtseilakte. „Wir werden weiterhin vorsichtig kalkulieren“, so Wiedemann-Mozart.
Kein eigenes Geld muss der ECP indessen für die Sanierung der Eishalle in die Hand nehmen, wie Gast berichtete. Die bis 2025 geplanten Arbeiten am Dach, den Kabinen, der Eispiste, den Sanitäranlagen, dem Lüftungssystem und der PV-Anlage werden nach und nach von der Gemeinde durchgeführt, die dafür eine stattliche Fördersumme zur Verfügung gestellt bekam (wir berichteten). Details dazu wird es bei der Jahreshauptversammlung geben. „Wir hoffen dafür auf einen Termin im Herbst“, meinte Weyrich zum Abschluss der rund 40-minütigen Online-Konferenz, die von 80 Interessierten live verfolgt wurde und die im Laufe der Woche über 1.300 Zuschauer verzeichnete.