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Deutsche Box-Legende Jürgen Blin tot: Er hielt sieben Runden gegen Muhammad Ali durch

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Von: Christoph Klaucke

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Jürgen Blin im Boxkampf gegen Muhammad Ali im Dezember 1971 in Zürich.
Jürgen Blin im Boxkampf gegen Muhammad Ali im Dezember 1971 in Zürich. © Keystone Pictures/Imago

Der deutsche Boxsport trauert um Jürgen Blin. Der Ex-Europameister ist mit 79 Jahren gestorben. Blin wurde durch seinen Kampf gegen Muhammad Ali berühmt.

Hamburg – Trauer in der deutschen Box-Welt! Jürgen Blin ist tot. Der ehemalige Box-Europameister ist am Samstagabend im Alter von 79 Jahren an den Folgen eines Nierenleidens verstorben. Das bestätigte Sohn Jörg Blin, der seinen Vater kurz zuvor noch im Krankenhaus in Reinbek östlich von Hamburg besucht hatte, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Blin hinterlässt zwei Söhne und seine Lebensgefährtin.

Deutsche Box-Legende Jürgen Blin gestorben – Größter Kampf gegen Muhammad Ali

Unvergessen ist Blins Kampf gegen Muhammad Ali am 2. Weihnachtstag 1971, den er im Hallenstadion von Zürich durch K.o. in der siebten Runde verlor, der erste Knock-out seiner Karriere. „Das war der einzige Kampf, von dem ich vorher wusste: Den kannst du nicht gewinnen“, hatte der Hamburger später gesagt. Neben Karl Mildenberger war Blin der einzige Deutsche, der gegen Ali antrat.

Im vergangenen Dezember, zum 50. Jahrestags seines Kampfes gegen Ali, erinnerte sich Blin an die sieben Runden im Ring mit dem mehrmaligen Weltmeister aus den USA. „Ali war der Größte, weil er als Mensch Größe hatte, nicht nur im Ring“, sagte er dem Hamburger Abendblatt. 180.000 Mark hatte der Fleischermeister mit dem Kampf verdient und war stolz: „Die meisten haben ja keine sieben Runden mit Ali durchgehalten“, sagte Blin.

Jürgen Blin: Nach Lotto-Gewinn ausgeraubt

Ein halbes Jahr nach dem Kampf gegen Ali feierte Blin seinen größten Erfolg und wurde durch einen Punktsieg über den Spanier Jose Manuel Urtain Schwergewichts-Europameister. Von seinen 48 Profikämpfen gewann der Sohn eines Melkers 30. Seine Karriere im Ring beendete er 1973 nach neun Jahren.

Blin setzte sich als Box-Trainer für sozial benachteiligte Jugendliche in Hamburg-Jenfeld ein. 2020 gewann er 1,7 Millionen Euro im Lotto, ein Teil davon wurde ihm allerdings bei einem Einbruch gestohlen. Sein Box-Talent hat er vererbt: Enkel Joscha Blin versucht in die Fußstapfen seines Großvaters zu treten. Der 24-Jährige gab im Dezember 2021 sein Profidebüt. (ck/sid/dpa)

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