Nach gescheiterter IAA-Bewerbung: Holt Stuttgart die Formel E nach Baden-Württemberg?

Die Formel E soll in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs fahren.
- Nach der gescheiterten IAA-Bewerbung hat man in Stuttgart einen Plan B.
- Jetzt soll die Formel E nach Baden-Württemberg kommen.
- Bei Mercedes-Benz stößt der Vorschlag auf Unterstützung.
Stuttgart - Baden-Württembergs Landeshauptstadt hat - wie viele Städte in Deutschland - ein Problem. Die Luft in Stuttgart ist zu schmutzig, die Folge sind Dieselfahrverbote. Wie kaum eine andere Stadt leidet die Autostadt unter dem dadurch entstandenen Image-Problem. Regelmäßig löste der Feinstaubalarm aus.
Aber in Stuttgart hat man - wie echo24.de* berichtet - eine Lösung für dieses Problem. Die Stadt, die als Geburtsstätte des Automobils gilt, möchte sich als Ort der modernen Mobilität profilieren. Ein erster Versuch ist mit der Bewerbung als Ausrichter der Internationalen Automobilausstellung IAA krachend gescheitert. Bereits in der Vorauswahl blieb man auf der Strecke.
Formel E in Stuttgart: Plan B in der Tasche
Doch im Schwabenland hat man laut StZ.de einen Plan B: die Formel E. Das macht aus mehreren Gründen Sinn. Zum einen weil die Formel E - der Name verrät es schon - vollständig auf den Elektroantrieb setzt. Zum anderen sind mit Mercedes und Porsche zwei Hersteller aus Stuttgart mit Werkteams in der Serie vertreten. Auch Audi und BMW sind in der Serie vertreten, die von den deutschen Herstellern geprägt* wird.
Hinzukommt, dass die Formel E - anders als ihr Pendant Formel 1 - nahezu ausschließlich in Innenstädten fährt und auf Fannähe baut. Auch das Rahmenprogramm der Serie ist für die Stuttgarter interessant. Im Rahmen des ePrix - so die Bezeichnung der Formel-E-Rennen - in Berlin finden beispielsweise das Greentech-Festival von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg sowie eine Ausstellung über E-Mobilität statt.
Formel E in Stuttgart: Planung ist Chefsache
Hier schließt sich der Kreis zur vergeblichen IAA-Bewerbung der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Denn: Auch dort war ein umfangreiches Rahmenprogramm vorgesehen.
Wie die IAA-Bewerbung ist auch das Projekt Formel E in Stuttgart Chefsache. Statt der Sportverwaltung ist das Projekt der Abteilung "Strategische Planung und Nachhaltige Mobilität" unterstellt. Und die untersteht Oberbürgermeister Fritz Kuhn.
Formel E in Stuttgart: Erste Gespräche laufen
Bis die Formel-E-Boliden durch Stuttgart rasen, dauert es aber noch etwas. Denn die Verhandlungen haben noch nicht begonnen, wie die Rathaussprecherin Jasmin Bühler erklärt: "Es gibt Vorgespräche mit Akteuren aus dem Umfeld der Formel E. Wir sprechen momentan nur die Möglichkeiten ab, wie eine Gesamtkonzeption aussehen könnte."
Dass Stuttgart dabei den bisherigen Standort des deutschen ePrix Berlin ersetzt, scheint dabei aber kein Thema zu sein. "Wir bleiben offen für die Möglichkeit, dass mehr als ein Rennen in Deutschland ausgetragen wird", sagt ein Sprecher der Formel E gegenüber StZ.de. "Wir erhalten viel Interesse und führen Gespräche mit Städten auf der ganzen Welt."
Formel E in Stuttgart: Noch nichts Konkretes
Entsprechend ist auch die Grüne Flagge für die Planungen noch nicht gefallen. Das gilt auch für die Streckenplanung. "Die Strecke steht noch nicht fest. So weit sind wir noch nicht", erklärt Bühler.
Als eine Option gilt aber das Gelände zwischen dem Cannstatter Wasen und dem Mercedes-Benz-Museum. Eine ähnliche Lösung hat sich auch in Berlin mit dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof etabliert. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass ein Teil der Strecke - wie vor Jahren bei "Stars & Cars - in der Mercedes-Bank-Arena liegt und die Teststrecke von Daimler* mitgenutzt wird.
Formel E in Stuttgart: Klare Vorgabe von der FIA
Hierbei kann es aber zu Problemen kommen, da die Arena für die EM 2024 umgebaut wird. Feststeht: Die Strecke muss zwischen 2,5 und drei Kilometern lang sein.
Auch wenn die Erfolgsaussichten unklar sind, mit dem "Mercedes-Benz EQ Formula E Team" hat man in Stuttgart einen Unterstützer: "Als Teilnehmer an der Formel E und begeisterte Fans nachhaltiger Mobilität würden wir die Idee begrüßen, auch ein Rennen der Formel E künftig hier in Stuttgart, der Geburtsstätte des Automobils, zu fahren."
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