„Der Trainer entscheidet am Ende, wo er das Gefühl hat, dass die beste Mannschaft auf dem Platz steht. Das erwarte ich auch von jedem anderen, nicht nur von mir, dass er alles für den Teamerfolg in die Waagschale haut. Nur wenn wir das machen, können wir ganz weit kommen“, sagte Kimmich. Gosens, sein kongeniales Pendant auf links, ist bei diesem Turnier schon ganz weit gekommen und der erste große deutsche EM-Gewinner - samt persönlichem Pokal.
Trophäe macht Gosens stolz
„Die Trophäe ist gigantisch. Wenn man zurückblickt auf den Weg, den ich gegangen bin, ist das unbeschreiblich. Das ist sicher einer der Abende, die ich nie in meinem Leben vergessen werde“, sagte der nach seinen vier Torbeteiligungen vom UEFA-Biersponsor mit dem Cup als „Star des Spiels“ ausgezeichnete 26 Jahre alte Turnierneuling.
Im Dreierangriff zahlte Kai Havertz neben Müller und Serge Gnabry als nun jüngster deutscher EM-Torschütze das Vertrauen zurück. Leroy Sané und Timo Werner müssen sich weiter hinten anstellen. Auch so war Kimmichs selbstlose Ansage zu Löws Personal- und Taktik-Hoheit zu verstehen. Wie wichtig die Ergänzungsspieler im Turnierverlauf noch werden können, deutete sich aber auch gegen Portugal schon an.
Mats Hummels (Knie), Ilkay Gündogan (Wade) und Gosens (Adduktoren) mussten angeschlagen runter. Niklas Süle in der Abwehrzentrale und besonders der selbst gerade genesene Leon Goretzka als Power-Option im Mittelfeld könnten schnell zu notwendigen Stützpfeilern werden.
Auch der Portugal-Coup konnte noch existierende Baustellen zudem nicht komplett übertünchen. Sinnbildliche Warnung waren die zwei Gegentore. Defensive Umschaltmomente wie bei Ronaldos erstem Tor gegen Deutschland und vor allem die Standard-Verteidigung beim zweiten Gegnertreffer durch Liverpools Diogo Jota demonstrierten dies. „Gerade Tore nach Standards, das begleitet uns schon länger. Das ist ein Thema. Wir müssen weiter dran bleiben“, sagte Verteidiger Matthias Ginter.
Der grundsolide Gladbacher übernahm in Löws lustigem Fest-Ensemble die Rolle des Mahners und erinnerte an eine weiter mögliche Analogie zum WM-Debakel 2018 mit dem K.o. im Gruppenfinale gegen Südkorea (0:2). „Wir wissen aber auch, dass wir noch gar nichts erreicht haben“, sagte Ginter: „Vor drei Jahren haben wir bei der WM auch das zweite Spiel gewonnen und sind trotzdem rausgeflogen.“
© dpa-infocom, dpa:210620-99-66277/4
Sportliche Leitung um Löw
Team hinter dem Team/Betreuerstab
Terminplan der Nationalmannschaft
Spielplan der Nationalelf
Nationalspieler von A bis Z
DFB-Rekordspieler
DFB-Rekordschützen
Spielplan der EM 2021
FIFA-Weltrangliste
Profil Löw
Vorläufige EM-Kader und Regularien
Wissenswertes zur EM-Endrunde
Der deutsche EM-Kader