“So unfassbar riesig“
Kurz nach Corona-Höhepunkt: In Wien gehen Zehntausende Seit‘ an Seit‘ auf die Straße
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In Wien demonstrieren Zehntausende - trotz Corona-Gefahr. Im Internet kursieren spektakuläre Bilder der Demo.
- Black Lives Matter*: In Wien gehen rund 50.000 Menschen auf die Straße und demonstrieren.
- Die Aktion war nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd* durch den weißen US-Polizisten Derek Chauvin ins Leben gerufen worden.
- Erst vor Kurzem hatte Österreich die Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise aufgehoben.
München/Wien - In Zeiten von Corona* sind das wahrlich spektakuläre Bilder aus der österreichischen Bundeshauptstadt. In Wien sind am Donnerstag bei strömendem Regen geschätzt bis zu 50.000 Menschen gegen Rassismus, Diskriminierung und Polizeigewalt auf die Straße gegangen.
George Floyd: Zehntausende gehen für Black Lives Matter in Wien auf die Straße
Und das, nachdem die Alpenrepublik erst vor Kurzem die Coronavirus-Pandemie* in den Griff bekommen hatte. Anfangs sei die Polizei von über 10.000 Teilnehmern ausgegangen, berichtete das österreichische Nachrichtenportal krone.at.
Demnach habe die Polizei unerwartet heranströmende Menschenmassen gewähren lassen und die Teilnehmerzahl an der Demonstration letztlich bis auf 50.000 geschätzt.
Black Lives Matter in Wien nach Tod von George Floyd in den USA
„Die Demo in Wien ist so unfassbar riesig. Ich kann nicht mal mehr schätzen. Es sind einige Zehntausende“, schrieb eine Userin bei Twitter.
Vize-Bürgermeisterin Birgit Hebein teilte beim Kurznachrichtendienst ein Video von der Veranstaltung und schrieb dazu: „Tausende sind in #Wien auf den Platz der Menschenrechte gekommen, um sich mit #BlackLivesMatter zu solidarisieren und heute ein starkes Zeichen gegen Rassismus zu setzen.“
Die Demo in #Wien ist so unfassbar riesig. Ich kann nichtmal mehr schätzen. Es sind einige Zehntausende. #blacklivesmatter
— Antifa-Prinzessin (@_schwarzeKatze) June 4, 2020
Tausende sind in #Wien auf den Platz der Menschenrechte gekommen, um sich mit #BlackLivesMatter zu solidarisieren und heute ein starkes Zeichen gegen Rassismus zu setzen. pic.twitter.com/pywfC0liHP
— Birgit Hebein (@BirgitHebein) June 4, 2020
Ein weiterer Twitter-User meinte zu dem Protest: „Wien. Die Stadt, die nicht den Mund hält, wenn‘s drauf ankommt.“ Die Aktion #BlackLivesMatter war nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd durch den weißen Polizisten Derek Chauvin* in den USA ins Leben gerufen worden.
Black Lives Matter in Wien: Österreich hob die Corona-Beschränkungen auf
Während es in der Millionenmetropole an der Donau friedlich blieb, hatte es etwa im Regierungsviertel der englischen Hauptstadt London Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben.
In Wien war dagegen ein Polizei-Transporter mit eine digitalen Aufschrift zu sehen: „Black Lives Matter.“
Nachdem in der Coronavirus-Pandemie* die Infektionszahlen nachgelassen hatten, hatte die Regierung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zum 1. Mai die Ausgangsbeschränkungen in Österreich wieder aufgehoben.
Am Donnerstagabend war die Gefahr durch das Virus offensichtlich zweitrangig, auch Abgeordnete der Grünen und der SPÖ aus dem Parlament mischten sich unter die Demonstranten, von denen die meisten Mundschutzmasken trugen.
50.000 in Wien - in der Corona-Krise in Deutschland aktuell unvorstellbar
Jetzt also versammelten sich in Wien 50.000 Menschen auf einmal. Ein Szenario, das in der Corona-Krise in Deutschland vorerst - und wohl bis auf Weiteres - unrealistisch erscheint. Dennoch wird es auch in der Bundesrepublik Anti-Rassismus-Demos geben.
pm
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Wien. Die Stadt, die nicht den Mund hält, wenn‘s drauf ankommt.#blacklivesmatter #vienna #wien pic.twitter.com/ERdVzlUifd
— Mario Dujaković (@mariodujakovic) June 4, 2020
Rubriklistenbild: © dpa / Hans Punz