72 Jahre lang fehlte von dem gesunkenen US-Kreuzer „USS Indianapolis“ jede Spur. Nun wurden Teile des Wracks entdeckt - in 5,5 Kilometern Tiefe.
Los Angeles - 72 Jahre nach dem Untergang des US-Kreuzers "USS Indianapolis" im Zweiten Weltkrieg haben Forscher Teile des seitdem verschollenen Wracks entdeckt. Sie seien in 5,5 Kilometern Tiefe im Pazifik gefunden worden, teilte Microsoft-Mitgründer Paul Allen als Leiter des Teams am Samstag mit. Das US-Kriegsschiff hatte die letzten Teile für die Hiroshima-Atombombe zur Insel Tinian gebracht, als es auf dem Rückweg von japanischen Torpedos getroffen wurde.
Der riesige Kreuzer sank am 30. Juli 1945 binnen zwölf Minuten, ohne in der Lage zu sein, einen Notruf abzusetzen. Von den 1196 Mann an Bord konnten sich 800 zunächst vom Schiff ins Wasser retten, doch viele ertranken in den kommenden Tagen, wurden von Haifischen gefressen oder starben an Dehydration. Nur 316 überlebten, von ihnen sind nach Angaben der US-Marine 22 noch heute am Leben.
Suche nach restlichem Wrack wird fortgesetzt
Im Kurzbotschaftendienst Twitter veröffentlichte Allen Fotos der gefundenen Wrackteile, darunter Aufnahmen des Ankers und der Schiffsglocke. Gleichzeitig kündigte er an, die Suche nach dem restlichen Wrack fortzusetzen. Er hoffe, der Fund helfe allen Überlebenden und den Angehörigen der Opfer, mit der Tragödie abschließen zu können, erklärte Allen.
We've located wreckage of USS Indianapolis in Philippine Sea at 5500m below the sea. '35' on hull 1st confirmation: https://t.co/V29TLj1Ba4 pic.twitter.com/y5S7AU6OEl
— Paul Allen (@PaulGAllen) 19. August 2017
Important chapter of WWII history concludes--I hope survivors/families gain some closure. Anchor and ship's bell seen here. #USSIndianapolis pic.twitter.com/Kk1YrcaeN1
— Paul Allen (@PaulGAllen) 19. August 2017
#RVPetrel’s search for #USSIndianapolis continues—more info and pictures to come: https://t.co/8nNBj1iaO4 pic.twitter.com/bzD86dSX57
— Paul Allen (@PaulGAllen) 19. August 2017
Am 6. August, nur wenige Tage nach dem Untergang der "USS Indianapolis", warfen die USA ihre erste Atombombe auf Hiroshima, drei Tage später folgte der zweite Atombombenangriff auf Nagasaki. Sechs Tage danach gab Kaiser Hirohito die bedingungslose Kapitulation des japanischen Kaiserreichs bekannt, mit der Unterzeichnung der Kapitulation am 2. September endete der Zweite Weltkrieg endgültig.
Gerade erst war auf dem Meeresboden des Pazifiks eine andere Entdeckung gemacht - allerdings der gruseligen Art, wie auf tz.de* zu lesen ist.
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afp