Wieder Videos von Tierquälerei bei Lidl-Lieferant – das sagt der Discounter

Lidl steht erneut in der Kritik. Videoaufnahmen zeigen erschütternde Zustände in einem Zulieferbetrieb aus Spanien.
Ja, Qualität kostet oft etwas mehr Geld – und obwohl erst kürzlich einige Lebensmittel noch teurer geworden sind, wollen viele Verbraucher ihre Lebensmittel nicht um jeden Preis billig haben. Der Lebensmittelriese Lidl, bei welchem Kunden oft günstig einkaufen können, macht aktuell erneut Schlagzeilen wegen erschreckender Video-Aufnahmen aus einem Zulieferbetrieb in Spanien. Erst im Oktober hatte es Aufnahmen aus einem Hühnerbetrieb gegeben, die schockierende Haltungsformen gezeigt hatten. echo24.de berichtet über das Statement des Mega-Unternehmens mit Sitz in Bad Wimpfen.
Tierquälerei in einem Hühnermaststall? Lidl äußerten sich zu heftigen Vorwürfen
„Die Tierschutzorganisation Albert Schweitzer Stiftung veröffentlichte dazu am Dienstag weiteres Filmmaterial“, heißt es in einem SWR-Bericht. „Die Bilder seien im Hühnermaststall des spanischen Lidl-Lieferanten Sada versteckt aufgenommen und der spanischen Tierrechtsorganisation Equalia zugespielt worden.“ Die Szenen: erschreckend. Es soll zu sehen sein, wie Mitarbeiter des Betriebs brutal mit den Tieren umgehen, sogar nach ihnen treten.
Mehrfach wurde Lidl bereits von diversen Tierschutzorganisationen aufgefordert, seine Standards in Sachen Tierwohl anzuheben. Auch über 140.000 Unterzeichner einer Petition fordern Besserung. Von Lidl heißt es auf echo24.de-Anfrage: „Wir sehen ausdrücklich auch die Notwendigkeit einer Transformation der Nutztierhaltung und werden daher weiter intensiv daran arbeiten, unser Sortiment in Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Lieferanten entlang der gesamten Lieferkette und mit Blick auf die nationalen Kundenbedürfnisse tierwohlgerechter zu gestalten.“
Videoaufnahmen aus Hühnermaststall: Lidl muss auf scharfe Kritik reagieren
Zu den aktuellen Vorwürfen wegen Tierquälerei ein Hinweis: Lidl in Deutschland wird vom genannten spanischen Lieferanten laut dem Discount-Riesen nicht mit Frischgeflügel beliefert. „Lidl in Spanien hat bereits Kontakt mit dem Lieferanten aufgenommen, um die Vorwürfe zu überprüfen. Lidl spricht sich in aller Deutlichkeit gegen Tierschutzverstöße aus und verurteilt die im genannten Video gezeigten Missstände aufs Schärfste“, teilt das Unternehmen weiter mit.
Bei Lidl hatte die Redaktion angefragt, wie das Unternehmen dazu steht, wenn Mitarbeiter nach den Tieren treten und welche Konsequenzen das hat. Die Frage blieb unbeantwortet. Im Statement heißt es lediglich: „Mit unserem Lieferanten in Deutschland, der neben uns viele weitere Marktteilnehmer beliefert, stehen wir weiterhin in Kontakt und führen Gespräche, wie wir das Tierwohl insgesamt verbessern können. Der Lieferant wird den betroffenen Mastbetrieb in den kommenden Wochen engmaschig beobachten und begleiten.“ Konkreteres wird nicht mitgeteilt.
Zur Frage, wie es mit der Bereitschaft der Kunden aussehe, für bessere Haltungsformen auch mehr Geld auszugeben, äußert sich Lidl nicht. Man sehe aber „ausdrücklich auch die Notwendigkeit einer Transformation der Nutztierhaltung“ und werde daher weiter intensiv daran arbeiten, das Sortiment in Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten entlang der gesamten Lieferkette und mit Blick auf die nationalen Kundenbedürfnisse tierwohlgerechter zu gestalten. Langfristig plant Lidl, das Frischgeflügel vollständig auf die Haltungsstufen 3 und 4 umstellen.