Update vom 27. Juni, 10.35 Uhr: Nach unterschiedlichen Angaben zu Zahl und Identität der Opfer des Messerangriffs von Würzburg hat die Polizei am Sonntag ihre Angaben präzisiert. Demnach starben in dem Kaufhaus drei Frauen im Alter von 24, 49 und 82 Jahren. Der Verdächtige hatte die Opfer, die dort einkaufen wollten, am Freitag unvermittelt mit einem Messer angegriffen, das er sich zuvor in der Haushaltswarenabteilung besorgt hatte. Vorherige Angaben, eine der Frauen habe in dem Laden als Verkäuferin gearbeitet, träfen nicht zu, sagte ein Polizeisprecher.
Der 24-Jährige verletzte in dem Kaufhaus außerdem einen 57-Jährigen leicht, eine 52-Jährige wurde in dem Laden schwer verletzt, befindet sich aber außer Lebensgefahr. Auf der Straße fanden Polizisten ein elfjähriges Mädchen sowie einen 16 Jahre alten Jugendlichen - beide mit schweren Verletzungen. Lebensgefahr bestand bei beiden am Sonntag nicht mehr.
Der Täter verletzte darüber hinaus eine 26 Jahre alte Frau leicht - sie wurde ebenfalls auf der Straße gefunden. In einer nahe gelegenen Bank soll der Mann eine weitere Frau angegriffen haben. Die 73-Jährige kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus, ist aber laut Polizei nun außer Lebensgefahr. Der Zustand einer 39-jährigen Frau, die der Somalier ebenfalls attackierte, war am Sonntag stabil. Sie sei nicht mehr in einem lebensbedrohlichen Zustand, sagte der Sprecher. Wo der Mann diese Frau angriff, war zunächst unbekannt.
Erstmeldung vom 27. Juni, 8.40 Uhr: Würzburg - Bei dem Messerangriff in Würzburg* starben am Freitag drei Frauen, mehrere Personen wurden schwer verletzt. Auch am Samstag herrschte in der Mainmetropole Entsetzen. Details, die nach und nach ans Licht kommen, schockieren: So soll der 24-jährige Somalier im Woolworth am Barbarossaplatz* eine Verkäuferin gefragt haben, wo die Messer sind. Als die Mitarbeiterin auf die Auslage gedeutet und den Mann beraten haben soll, soll er sich ein Messer gegriffen und damit auf sie eingestochen haben. Das berichtet die Bild. Dem Bericht zufolge soll die Frau anschließend im Krankenhaus gestorben sein.
Der 24-Jährige soll dann eine Rentnerin (82) und eine weitere Kundin (24) angegriffen haben. Die 24-jährige Frau soll nach Informationen der Bild am Sonntag ihre Tochter vor dem Angriff geschützt haben, sie selbst kam ums Leben.
Nach der Attacke in dem Kaufhaus, soll der Tatverdächtige auf die Straße gerannt sein. An einer Sparkasse griff er eine 73-Jährige an - und stach rund 13 Mal auf sie ein, wie ihr Sohn der Bild berichtet. Das Messer habe ihre Hauptschlagader um 2 Millimeter verfehlt. „Sonst wäre meine Mutter jetzt tot“, berichtet der Mann.
Der 24-jährige Somalier befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Focus Online hat mit einem 21-Jährigen gesprochen, der den Verdächtigen entfernt kennt. Er kenne ihn zwar nicht gut und habe nur einmal selbst mit ihm gesprochen, aber: „Der Typ ist total unnormal. In der Zeit, die wir zusammen an der Bushaltestelle standen, hat er nur totalen Schwachsinn erzählt. Sachen wie ‚Der russische Präsident verfolgt mich‘, oder ‚Die Deutschen wollen mich töten‘, völlig krankes Zeug. Alle wussten, dass er total durchgeknallt ist.“
In der Stadt sei er dem Mann immer wieder begegnet, hatte jedoch keinen Kontakt zu ihm: „Das ist jemand, dem man aus dem Weg geht, weil man merkt, wie komisch er drauf ist. Einmal habe ich gesehen, wie er vor mir ging und einfach seine Brieftasche weggeworfen. Einfach so.“ Besonders ärgert den Mann, dass durch das Verhalten des Somaliers andere Migranten in Verruf kommen. „Als wir gehört haben, dass er das war mit dem Messerangriff, da waren wir alle total schockiert. Das ist doch total krank! Wer macht denn so was, einfach Menschen umzubringen? Und damit bringt er nun auch noch die ganze Migrantengruppe in Verruf.“
Nach der tödlichen Messerattacke von Würzburg wird es am Sonntagnachmittag im Kiliansdom der Stadt eine Gedenkfeier für die Opfer geben. Daran wollen neben dem katholischen Würzburger Bischof Franz Jung auch Vertreter weiterer Religionen und der Öffentlichkeit teilnehmen, wie Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU*) mitteilte. Erwartet werden bei der Feier der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, die evangelische Regionalbischöfin Gisela Bornowski und Vertreter der muslimischen Gemeinden.
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder* wird zu der Gedenkfeier um 15.30 Uhr erwartet. Zuvor legt er gemeinsam mit OB Schuchardt in Gedenken an die Opfer einen Trauerkranz nieder. (kam/dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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